Schnell & clever kombinieren: Genius Square und Genius Star
Die zwei Duell Spiele Genius Square und Genius Star von SmartGames sind der ideale Zeitvertreib für Freunde von Logikspielen, die sich gern miteinander messen. Ulrike Steinfort hat beide ausführlich für uns getestet:
Wenn ich nach meinen Hobbies gefragt werde, sind Spiele an ganz vorderster Stelle. Ich liebe Brettspiele und Kartenspiele, egal, ob es sich dabei um Klassiker handelt oder um neuere Spielideen und -Prozesse. Klassische Knobelspielesind für mich immer wieder eine willkommene Herausforderung. Kürzlich habe ich „Genius Square“ von SmartGames testen dürfen, das man als Einzelspieler, aber auch zu zweit spielen kann. Mein erster Eindruck war, dass das Spiel sehr hochwertig verarbeitet ist: Auch wenn die Spielfelder, die vor jedem Spieler liegen, aus Kunststoff sind, ist es toll, dass die Steine, die man in den Händen hat und – mal mehr und mal weniger intensiv dreht und legt – aus schönem farbig lackierten Holz sind. Aber nun zum Spielablauf:
Das Spiel „Genius Square“
Jeder Spieler erhält ein Spielfeld mit 36 quadratisch angeordneten Feldern (A1 – F6). Mit 7 Würfeln werden die Koordinaten von 7 Feldern ausgewürfelt, die jeder mit einem runden Blocker aus Holz abdeckt. Danach geht es darum, farbige Formen, die ein wenig an den Gameboy-Klassiker Tetris aus den Achtzigern erinnern, um die Blocker so auf das Spielfeld zu legen, dass alle Felder abgedeckt sind. Interessanterweise scheint es für jede beliebige Kombination der blockierten Felder tatsächlich eine Lösung zu geben. Mit dieser Knobelaufgabe könnte man sich schon ganz gut alleine beschäftigen – und ich habe mich tatsächlich dabei erwischt, alleine „zu üben“, um dann gegen einen Mitspieler vermeintlich bessere Chancen zu haben.
Im Duellmodus beginnen beide Spieler gleichzeitig, jeder mit seinem eigenen Spielplan, auf dem nach dem Auswürfeln die gleichen Felder blockiert werden. Dann geht es darum, seine farbigen Formen so schnell wie möglich, und zumindest schneller als der Mitspieler, auf dem Plan lückenlos unterzubekommen. Das Spiel wird über mehrere Partien gespielt, wobei der Sieger jeweils ein Handicap bekommt und die Schwierigkeit etwas erhöht wird.
Der Duellmodus
Zunächst wollte ich „Genius Square“ mit meiner 18-jährigen Tochter Julia ausprobieren. Sie hat schon als kleines Kind Logikspiele gespielt und gesammelt, und wir spielen regelmäßig. Die Regeln sind sehr kurz und gut erklärt, so dass wir schnell beginnen konnten: Würfeln mit 7 Würfeln, Blocker auf ausgewürfelte Felder setzen, und dann so schnell es geht die bunten Formen außen herum bauen. Ich muss sagen, dass mich dieses Spiel mit meiner Tochter Julia total frustriert hat! Ich hatte erst die Hälfte meiner Formen überhaupt auf den Spielplan gelegt, bis sie schon fertig war. Also hat sie gemäß der Spielregeln ein Handicap bekommen (bestimmte Steine dürfen sich nicht berühren), und wir haben die nächste Runde gespielt. Bereits nach kürzester Zeit war sie wieder fertig, und ich hatte noch nicht einmal eine Idee, wie ich die Formen verbauen sollte. So ging es weiter, bis wir alle 5 Partien gespielt hatten. Anscheinend hat Julia sie da eine Art Inselbegabung, so dass sienie mehr als 20 Sekunden benötigte, um ohne großes Ausprobieren die Runde zu beenden.
Mir machte die Spiel-Idee großen Spaß, so dass ich andere Mitspieler zu einem Duell „Genius Square“ aufgefordert habe: meine jüngere Tochter Paula, verschiedene Freundinnen und sogar meinen Vater, der schon 83 Jahre alt ist. Mit gleichstarken Gegnern kam richtig Laune auf, die farbigen Formen auf dem Spielplan anzuordnen, umzubauen bis endlich alle Felder gefüllt sind, und so in das nächste Level zu kommen. Schön ist dabei, dass durch die Handicaps nicht immer der gleiche Spieler gewinnt, sondern auch der Verlierer einer Partie noch eine faire Chance bekommt. Nur in einer einzigen Partie konnten beide Spieler keine Lösung finden, diese mussten wir dann abbrechen.
Fazit
„Genius Square“ ist ein tolles Knobelspiel, das alleine sehr unterhaltend ist, aber gerade im Duellmodus spannend und ausgesprochen interessant ist. Die Aufgabe, alle Formen schneller als der Mitspieler abzulegen, ist ein enormer Anreiz. Die Dauer, bis zumindest ein Spieler alle Felder abgedeckt hat, ist sehr unterschiedlich, was das Spiel sehr abwechslungsreich gestaltet. Bei unterschiedlich schnellen Gegnern fand ich es auch durchaus angebracht, das eigene Gehirn auch mal nicht auf Hochtouren laufen zu lassen. So habe ich im Duell mit meinem Vater ein wenig gemütlicher nachgedacht, um ihm die Frustration zu ersparen, die ich mit meiner hochbegabten Tochter Julia erleben musste. Auch dann hat „Genius Square“ einen großen Reiz, weil ja allein die Aufgabe, alle Felder abzudecken, schon eine Herausforderung ist. Durch die unterschiedlich abgedeckten blockierten Felder gibt es tausende von Möglichkeiten, wie die Ausgangslage ist.
Es gibt Menschen, die sich aus Knobelspielen nichts machen, und sehr schnell die Lust daran verlieren, genauso wie es Menschen gibt, die überhaupt nicht gerne spielen. Diesen Nicht-Knoblern und Nicht-Spielern würde ich lieber etwas anderes zu Weihnachten schenken. Ansonsten: ein tolles, kurzweiliges Knobelspiel, das man sehr gut zu zweit spielen kann, ohne dass es seinen Reiz verliert!
Die Weiterentwicklung – Genius Star
Als nächste Herausforderung bekam ich schließlich „Genius Star“ zum testen . Zunächst war ich skeptisch, ob ich wirklich das gleiche Spiel „noch einmal, nur in dreieckig“ brauche. Schnell merkte ich aber, dass gerade durch die Anordnung der Felder und Figuren in Dreiecken statt in Quadraten doch noch mal um die Ecke gedacht werden muss und so tatsächlich die Schwierigkeit erhöht wurde. Auch diese Variante macht großen Spaß. Es ist interessant zu erfahren, wie die Fähigkeit, alle Felder mit den Figuren zu überdecken, gesteigert wird, wenn man „Genius Star“ öfter spielt.
Gegen meine Tochter Julia hatte ich leider auch mit dieser Version keine Chance. Sie möchte nun aber versuchen, mit einem Freund über eine Videokonferenz zu spielen. Ich bin gespannt, wie das ausgehen wird!
Beide Logik-Spiele sind für mich eine klare Empfehlung, gerade, weil sie sich so gut dazu eignen, zu zweit im Duellmodus gespielt zu werden. Man kann diese Spiele sehr gut mit unterschiedlichen Gegnern spielen, auch wenn es frustrierend sein kann, wenn der Unterschied der räumlichen Vorstellungskraft und logischem Denken zu groß ist. Die Verpackung und die aus Holz gefertigten Formen sind sehr schön und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck. Die Grundregeln sind schnell – in verschiedenen Sprachen - gelesen und einfach zu verstehen, so dass der Einstieg einfach ist.
